Chao Praya

Auch in Thailand reihen sich nicht auf jeder Etappe sehenswerte Orte, Naturschönheiten und überraschende Begegnungen pausenlos aneinander.

Mehr als 200 km radele ich heute und morgen durch eher unspektakuläres Agrarland; Mais- und Reisfelder, feuchtes Brachland am Fluss Chao Praya, dem zweitlängsten  Thailands. Leider sehe ich ihn längst nicht immer. Die asphaltierte Straße läuft nicht direkt am Flusslauf vorbei.

Wegen der Hitze gestern starte ich heute vor 7.00 Uhr. Um 9.30 ist es schon wieder 30 Grad. Zum Glück weht ein kühlender Wind, der mich meistens schiebt. So schaffe ich  110 km bis zu meinem Quartier im Chao Praya House bei Uthai Thani.

Unterwegs spüre ich schon, wie tief ich hier in die thailändische Provinz gekommen bin. Hinweisschilder und Ortsnamen nur noch in Thai. Keiner spricht mehr Englisch mit mir. Speisekarten sehen so aus:

Die Preise für Getränke, Essen und Übernachtung sind noch niedriger als bisher. Das Essen ist darum nicht weniger gut:

Immer wieder bringt meine Route –  aus dem Internet hochgeladen – mich auf die autobahnähnliche 32 (Asia Road). Anscheinend führt keine andere Straße in Nord-Süd-Richtung zügig voran. Die 311 schlängelt sich um jede Flussbiegung, wechselt oft die Seite und nimmt jede Ortschaft mit.

Krass die Unterschiede zwischen der Bebauung in den kleinen Dörfchen und den modernen Gewerbe-Ansiedlungen entlang der Autobahn. Mit moderner Architektur, auffälligen Fassaden und riesigen Reklamewänden werben Outlet-Center, Autohäuser und Supermärkte hinter blumengeschmückten, sauber gefegten und bewachten Parkplätzen. In der schmutzigen Dorfstraße liegt der schläfrige Hund unter dem kleinen Holztisch mit dem heutigen Gemüseangebot. Auf dem roten Klapptisch Eier  von eigenen Hühnern und selbst Gebackenes. Unter den verstaubten Flaschen auf dem hinteren Tisch nur thailändische Brause. Nach meinem verdienten abendlichen Bier frag ich erst gar nicht.