UNTER KUNFT

Die fähre nach Yalova morgens um 9 Uhr ist voll besetzt. Viele Istanbuler fahren zu beginn der bayram-ferien zu ihren familien aufs festland. Zum glück habe ich mein ticket schon vorige woche gekauft und kann problemlos mit. Schon kurz vor elf setzte ich zum erstenmal meine füße auf asiatisches festland. Mir bedeuten solche augenblicke viel. Als ich vom hafen in […]

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LEICHT SINNIG

  Sonntag morgen steht vor dem hostel ein – sagen wir mal – rennrad. Für leute, die sich in der rennradler-terminologie auskennen, etwas genauer: ein Ridley-cross-rad, mit einem bandagierten und verbogenen alugepäck-träger, Campagnolo Veloce 9-fach ausstattung, Cinelli-vorbau und -lenker, um den eine schwere kette liegt, aufgeplatztem sattel und völlig abgenutzten bremsklötzen, die schon riefen in den felgen hinter lassen haben. […]

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RUM HÄNGEN

Vor zwei wochen kam ich in Istanbul an. Die ersten drei tage war ich auf den inseln. Seit dem 19. 9. bin ich in der innenstadt. Das ist mehr als genug. Mir reicht das ewige hupen, das gedränge in der tram, das geschiebe auf den bürgersteigen. Ich hab genug vom grillgeruch an jeder ecke, vom geschrei der maronen-, mais-, sesamkringel-, […]

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AB GERUTSCHT

Vor Tirana stockt er schon mal und die kette hängt kurz durch. Kurz vor der grenze nach Mazedonien sitzt er fest. Ich muss immer mit treten. Mit spray kann ich ihn wieder lösen. Jetzt rattert er: der freilauf meines velotraums. In Struga zwei radwerkstätten, in Ochrid ein kleines fahrradgeschäft, in Florina ein größerer radladen: keiner hat XT-ersatzteile. In Ptolemaide der […]

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REIN GEWAGT

Die letzten 50 km bis Istanbul sind für einen radfahrer riskant. Die straße ist mindestens vierspurig, aber mein löchriger, holpriger, aufgeplatzter und kiesiger mehrzweckstreifen verschwindet allzu oft im schotter, in einer abbiege-/auffahrspur oder einfach im nichts. Bei schotter muss ich halt gucken, dass ich mir keinen platten hole und am rollen bleibe. Auf der abbiege-/auffahrspur bin ich besonders gefährdet. Ich […]

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PRINZEN TAGE

Elvira hat auf einer Party den tipp bekommen: Prinzeninseln im Marmarameer. Büyükada, Heybeliada, und noch zwei andere: klein, autofrei, also fahrradfreundlich und beschaulich. Schon die fährüberfahrt auf dem sonnendeck eines kleinen qualmenden dampfers, auf dessen bug ich mein vollbeladenes rad ohne jede sicherung abstellen muss, verläuft so gemütlich  – mit tee und gebäck –  und doch so spektaktulär. Die  unglaubliche […]

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SCHÖN SCHWER

Dass ich es gerne schön schwer habe beim radfahren. habe ich geschrieben. Prompt wird mir mein wunsch erfüllt – mehr als zu meiner zufriedenheit. Ipsala – Istanbul = 250 km auf der vierspurigen straße nr. 110. Immer gerade aus, kaum eine biegung. Genau vier ortschaften auf den ersten 100 km. Ein endloses wellenbad: lang gezogene wogen zwischen 400 und 1200 […]

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GRENZ FRAGE

Hermes, der griechische gott mit den windsandalen, treibt mich rasch aus seinem land. Auf den letzten 35 km vor der türkischen grenze habe ich angenehmen rückenwind. Selbstverständlich wieder auf einer autobahn, exclusiv für mich. An diesem samstag nachmittag will am grenzübergang Kipi nur ein einsamer deutscher radler in die Türkei einreisen. Über den grenzfluss Evros führt eine ca 200 m […]

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ALL TAG

Es mag vermessen klingen, auf solch einer reise überhaupt von alltag zu schreiben. Doch verlaufen die letzten tage seit dem HOTEL CAMP alle ähnlich, so dass sich routine einschleicht: morgens früh auf, zum bäcker, am strand frühstücken, meist mit blick aufs meer – heute morgen in Kavala mit blick auf eine gut behütete rentner-schwimm-truppe. Dann zelt zusammen- und alles aufs rad […]

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HOTEL CAMP

Schon zu weit nördlich bin ich gefahren. Hier gibt’s keine campingplätze mehr. Sagt auch der radhändler in Katerini, der meinen freilauf auch nicht da hat, mir aber namen und adresse eines guten radladens in Saloniki aufschreibt. In Paralia ist kirmes, flohmarkt und/oder rummel auf der straße. Endlich werden die strandabschnitte einsamer und ruhiger. Doch überall laufen noch einzelne badegäste und sträunende hunde […]

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