Radfahren in Thailand

Das ist ein Foto des derzeitigen Königs Vajiralongkorn, dem 66jährigen Rama X. Er fährt öfter Rad, auch in seinem Ferienwohnsitz in Bayern. 2015 zum 88. Geburtstag seines Vaters, dem inzwischen verstorbenen sehr beliebten König Bhumibol, führte er 40.000 Radler bei der „Bike for Dad“-Radtour durch Bangkok an.

Daraus wurde eine alljährliche Radtour mit dem König. Auch im letzten Dezember pedalierten zigtausende gelb gekleidete Radler auf einer gemeinsamen zweistündigen Tour mit ihrem ansonsten umstrittenen Herrscher durch Bangkok. Image-Aufbesserung für Vajiralongkorn, den dreimal geschiedenen Vater von sieben Kindern, Werbung für die Stadt, eine Kampagne fürs Radfahren, für einen gesünderen Lebenswandel, mehr Sport und Bewegung im thailändischen Alltag.

Bemühungen Radfahren zu promoten und Voraussetzungen zu schaffen, dass mehr Leute das Rad nutzen, sehe ich vielerorts. Manchmal mit unverständlichen Ergebnissen. Zwischen Bangkok und dem Flughafen gibts auf etwa sechs Kilometern diesen idyllischen, wenn auch etwas schmalen Pfad am Fluß entlang. Zweimal muss ich die Flussseite wechseln. Leider über solche Brücken.

Radwege werden gebaut, manche verkommen (noch) ungenutzt. Autofreie bike-lanes in stadtnahen Parks werden gut besucht.

Mountainbiker treffe ich in ländlichen, hügeligen Regionen. Rennradler seh ich überall. Auch mit hochwertigen Maschinen.

Eine Szene gutbetuchter Radliebhaber trifft sich in größeren Städten in Radcafés zu Ausfahrten am Wochenende.

Kommerzielle Angebote für Tagestouren gibts an den Stränden im Süden, entlang der großen Flüsse und in den Bergen Nordthailands. Hier haperts – wie immer im Verleih – an der Qualität der Leihräder.

In den Augen der meisten Thai ist Radfahren im Alltag die anstrengenste und unkomfortabelste Art sich fortzubewegen. Thailand ist ein Mopedland. Samlor und Tuktuk sind so zahlreich und billig zu nutzen. Warum dann in der Hitze mit dem Rad strampeln? Daran wird sich wohl so schnell nichts ändern.

Radreisen durch Thailand – hab ich erfahren – sind unbeschwert und entspannt möglich, wenn man geeignete Routen auswählt. Das Wetter ist gut, wenn auch mir manchmal zu schwül. Die Straßen sind gut, solange ich auf Asphalt bleibe. Unterkünfte sind gut und zahlreich, auch in günstigeren Preisklassen. Vorbuchen ist nicht nötig, aber wegen des gut ausgebauten Internets einfach. Free Wifi ist Standard in jeder Pinte, in jedem Haus. Prepaid Simkarten sind billig. Im ganzen Land bin ich im Netz schneller unterwegs als auf Elsum.

Essen ist besonders gut, wird überall  frisch zubereitet, ist aber nicht unbedingt sportgerecht. Vieles ist mir zu scharf oder zu süß. Mineralwasser gibts immer, selten gekühlt, aber mit Eis, dem ich nicht immer traue. Bier ist an jeder Ecke zu haben, in Läden aber erst ab 17.00 Uhr (gesetzlich).

Dass die Thailänder besonders freundliche Gastgeber sind, sagen alle. Ich erlebte es jeden Tag.