Ko Kret

20 km nördlich von Bangkok wurde vor fast 300 Jahren eine Schleife des Chao Phraya Flusses mit einem Kanal begradigt. Auf der so entstandenen Flussinsel Ko Kret ticken die Uhren anders.

Sie ist autofrei, üppig grün und so beschaulich, dass viele Bangkoker hier dem Stress der Metropole zu entkommen versuchen.

Alle Wege sind höhergelegte Betonpfade, die kreuz und quer durch die sumpfigen Felder ihre Haken schlagen. Maximal 1,50 breit, so dass zwei Mopeds kaum aneinander vorbei kommen.

Nicht gerade ideale Voraussetzungen zum Radfahren. Und doch kurven fast alle Inselbesucher auf Leihrädern durch Bananen, Zuckerrohr, Gemüse- oder Blumengärten. Für diese Bangkoker Rennradgruppe ist Ko Kret Ziel einer gemütlichen Wochenendtour.

Auf Stelzen auch die Holzhäuser – ganz verschiedener Qualität und Ausstattung.

Bauern, Fischer und Töpfer leben hier, als ob die Zeit stehen geblieben sei.

Hier nimmt sich jeder die Zeit, rücksichtsvoll zu warten und Platz zu lassen, damit der andere passieren kann.

Die Insel wirkt natürlich und lebendig, nicht touristisch aufgemotzt.

Vor den Hütten wird am Pfad betoniert, ein anderer sägt Bretter, der nächste repariert Räder, während Kinder wie überall auf den Handys spielen.

Ihre feine Tonerde haben die Insulaner in der Vergangenheit genutzt, um Wasserkrüge, Tonlampen und andere irdene Töpfereien herzustellen. Heute bieten nur noch wenige Töpfer ihre kunsthandwerklichen Waren oder Kurse für Besucher an.

Vor allem an der Nordostseite haben inzwischen aber Restaurants, wenige Unterkünfte und Läden geöffnet, die den umweltbewussten Folklore-Charakter der Insel vermarkten. Die (noch) bescheidenen Maktstände und Schilfhütten entlang des Flussufers passen auf die geruhsame, grün-alternative Ko Kret.