An der Golfküste

Größer kann der Kontrast nicht sein zwischen dem überfüllten Stadtstrand von Hua Hin und den vielen lang gezogenen menschenleeren Buchten auf den nächsten 300 km bis Chumpon.

Nicht nur die Strände sind unbebaut und verschlafen, auch auf den Straßen und in den kleinen Ortschaften ist nichts los. Gemütlich tuckern Mopeds an mir vorbei.

Gelegentlich sind’s Touristenpärchen auf dem Weg zum Strand. Auch Pickups von Fischern mit Kunststoffkisten oder Bauern mit Kokosnüssen begegnen mir. Dieser junge Mann praktiziert eine besonders coole Anhängetechnik mit seinen Trailer.

Die flachen gut ausgebauten Straßen machen auch Rennradfahrern meiner Altersklasse Spaß.

Auf solchen Radwegen (der hier war 10 km lang)

auf solchen Uferstraßen

und sogar auf innerstädtischen Rad-Promenaden

genieße ich solche Ausblicke

Neben der Fischerei wird an der Golfküste Landwirtschaft betrieben. Kokospalmen so weit ich sehen kann.

Bis an den Strand.

Die Ernte ist mühsam.

Die Früchte schwer zu tragen und zu öffnen.

An manchem Haus lagern Berge von Früchten und noch höhere von Schalen .

Als ich um Erlaubnis für das Foto bitte, schlägt der Bauer mir eine Frucht auf, so dass ich die klare Milch trinken kann. Danach schlägt er die noch junge Nuss in zwei Teile und holt mir das weiße Fruchtfleisch raus.

Gemüse wird auch angebaut. Eine Art roter Rübe ernten diese Thai in schwüler Hitze.

Sie verkaufen sie gleich an der Straße.

Obwohl ich das Gefühl hab, der Tourismus ist hier noch in den Anfängen, kommen ja schon lange Europäer an die Golfküste. An besonders schönen Stränden bieten „Resorts“ Unterkünfte in allen Kategorien an.

Modern oder modisch.

Luxuriös oder rustikal.

Besonders luftig

Überall finde ich etwas zu essen und gekühlte Getränke. Provisorisch wirkende Verkaufsstände, von Blech- oder Strohdächern geschützte Grill- und Kochstellen, Esslokale mit wenigen Holztischen und wackeligen Stühlen.

Die in großen Kochtöpfen angebotenen Gerichte kenne ich nicht, frage immer viel und verstehe wenig über die Zutaten. Sehr vorsichtig wähle ich aus, probiere erst und hab bisher fast nur Leckeres bekommen.

Meine Essgewohnheiten ändern, mal was essen, was ich noch nie gegessen habe, das fällt mir schwer, wenn ein Gericht unappetitlich ausschaut. Auf dem Markt in Prachuap Khiri Khan frittiert ein freundlicher Koch kleine Krebse. Als er sieht, wie skeptisch ich gucke, reicht er mir einen auf einem Sieb. Ich schüttele ablehnend den Kopf. Ermutigend lächelt er mir zu und führt seine freie linke Hand schwungvoll zum Mund, so dass ich verstehe: Einfach in den Mund und runter damit. Das komplette Tierchen, mit Beinen, Kopf und allem drum und dran. Ich trau mich nicht. Er macht wieder diese rasche Bewegung mit der Hand zum Mund. Ich nehm den Krebs von der Kelle, steckt ihn in den Mund, zerbeiße ihn, spüre die Beinchen wie eine harte Kruste zerbrechen und stelle fest, frittierte Krebse schmecken ähnlich wie Backfisch. Er sieht mir an, dass es mir schmeckt und lacht so zufrieden, dass er nicht einmal versucht, mir noch welche zu verkaufen. Als ich ein paar Schritte weiter Schweinesteak mit Kartoffelpürree und Kohlsalat esse, find ich das bedauerlich aber auch lecker.

Direkt an der Golfküste gibt es einen Nationalpark, dessen Name übersetzt lautet: Berg der 300 Gipfel. Meine Route führt mitten durch und ich wundere mich.

Viele Berge um mich herum, doch die Straße windet sich wie auf einem Damm durch den Park ohne Anstiege. Neben der Straße überall Wasser, Sümpfe, kleine Tümpel.

Manche werden – nicht ganz im Sinne des Naturparks – als Zuchtteiche für Shrimps genutzt.

Auch zwei naturbelassene Strände gehören zum Park.

Außer einem französischen und einen dänischen Radfahrer habe ich im Park niemanden getroffen. Wir waren uns einig: An der Golfküste zwischen Hua Hin und Chumphon entlang Rad zu fahren, ist großartig und easy.