ABGERECHNET
38 tage bin ich in der Türkei geblieben. An 20 tagen bin ich 1470 km rad gefahren durch dieses vielfältige land. Durch ungekannte herrliche landschaften, pulsierende städte, verschlafene dörfer, vorbei an riesigen bergen, durch fruchtbar grüne täler über einsame, öde hochebenen. Dennoch habe ich nur bruchteile von dem gesehen, was die Türkei zu bieten hat. Unvergessliche begegnungen habe ich erlebt. Ich habe dieses land vor allem aber die leute genossen. Die menschen haben mich immer wieder tief berührt.
Noch in der letzten nacht im grenzrestaurant in Cevliölü (oder so aehnlich). Da haben mir mehrere angestellte nicht nur jeden wunsch von den augen gelesen, um mir die übernachtung so angenehm wie moeglich zu machen, sie haben mir auch noch zwischen ihrer arbeit immer wieder gesellschaft geleistet, bis ich weit nach mitternacht die erste flasche wein geleert hatte, die ich mir auf dieser reise zum abschied von der Tuerkei gegoennt hatte.
Hitliste meines kleinen radfahrerglücks in der Türkei:
1. abends warm duschen
2. auf einer bergkuppe entdecken, dass die folgende abfahrt viel länger ist als der anstieg
3. „Hello, hello! Where you come from? What’s your name? Cay?“ zigmal am tag so zu hören, immer aus freundlich strahlenden augen
4. endlich mal über einen zusammenhängenden kilometer glatten asfalt rollen
5. yohurt mit frischem obst als 2. frühstück
6. einen gelungenen schnappschuss machen
7. dringend zur toilette müssen und eine saubere finden
8. zur mittagspause im meer baden
9. warme yohurtsuppe mit minze zum abendbrot
10. kein zelt aufbauen müssen, weil wieder eingeladen, bei jemandem zu übernachten
Mittagspause am 21. 10. bei Payas