Küstenwechsel

Kaikohe liegt etwa mitten auf der Northland Spitze. Die Ostküste am Pazifik kann ich heute erreichen. Einen kleinen Umweg gönne ich mir. Kawakawa liegt nur ein wenig neben meiner Route. Viele – vor allem europäische Touristen – kommen in das Städtchen wegen der Hundertwasser Toilette.

Der österreichische Künstler hat in der Nähe einige Jahre ganz abgelegen gewohnt. Die in Neuseeland in jeder Stadt obligatorische öffentliche Toilette ist nach seinen Plänen gebaut worden. Inzwischen macht sich der Bau touristisch bezahlt. Einige Geschäfte im Ort sind auf diesen Zug aufgesprungen und haben Hundertwasser Elemente in ihre Gebäude kopiert. Apropos Zug: täglich fährt eine historische Dampflok mit zwei, drei Abteilwagen durch den Ort. Mitten auf der Hauptstraße dampft die Lok in Schrittgeschwindigkeit. Im gerade durchrollenden Mack-Sattelschlepper wartet der Fahrer gelangweilt, bis die Lok in den Bahnhof eingefahren ist.

Wenige kleine Ortschaften mit älteren einfachen Holzhäusern folgen bis zur Küste. Hortensienbüsche und eine überall blühende lila/weiße Blume färben den Straßenrand. In feuchteten Wiesen rauschen die Blätter der Pappelreihen wie bei uns. Wenige Meter höher auf den hügeligen Weiden knorrige Kiefern. Sogar Olivenbäume sehe ich an einigen Häusern.

Viele Gebäude wirken etwas vernachlässigt, eher wie nicht dauerhaft genutzte Ferienhäuser. Fast an jedem sind Trailer abgestellt – mal mit mal ohne Boot.  Dazwischen auch stilvolle ältere Häuser, deren Bewohner ihre oft hundert Jahre alten Schätzchem anscheinend liebevoll pflegen.

Whangarei ist das größte und hübscheste Städtchen an der North-east-coast. Es wirbt mit tropischen Temperaturen, vielen Sonnenstunden, Pazifikstränden, dem „Town Bassin“ als Flaniermeile am Yachthafen und einer aktiven Szene moderner Künstler. Als ich ankomme ist es 20 °C,  wolkig und windig. Der Strand ist heute den Spaziergängern vorbehalten.

Auch ich ziehe vor am Hafenbecken im Cafe zu sitzen und danach die Ausstellung eines anscheinend etwas depressiv veranlagten Künstlers zu besuchen.

 

Einen guten Zeltplatz finde ich in unmittelbarer Nähe der Whangarei Falls.