Morgengebet und Trauerfeier

Menschen beim Gebet oder bei anderen religiösen Handlungen zu beobachten und sogar zu fotografieren, finde ich fragwürdig  und oft übergriffig. In diese beiden Situationen habe ich von ‚Verantwortlichen‘ die ausdrückliche Zustimmung dazu erhalten. Der Sohn der alten Frau, ermunterte mich, die Szene als Video festzuhalten. Zur Trauerfeier wurde ich als zufälliger Gast von Angehörigen eingeladen.und konnte bis zur Beginn der Zeremonie im Tempel aus respektvoller Distanz fotografieren..

Jeden Morgen bekommt dieser Mönch eine Spende der 84 jährigen kahlköpfigen Frau, die auf den Stufen der Hotelterrasse sitzt. Dafür singt er jeden Morgen ein Gebet für sie. Der Betreiber des TR Guesthouses in Sukhothai meinte dazu: Sie gibt ihm jeden Tag die Chance, einen Menschen glücklich zu machen. Er gibt ihr die Chance, jeden Tag etwas Gutes zu tun.

Raus aus Sukhothai. Wieder die stille bike-lane bis zum ‚Historical Park‘. Dann nach Norden auf die 1048. Gute, stille Straße durch kleine Dörfer. Mehr Bäume, heißt mehr Schatten. Immer wieder Wasser.

In jedem Dorf ein Wat – mal mittendrin wie dieses, mal am Ortsrand.

Auf einmal Blasmusik aus dem nächsten Dorf. In einer Kurve ein gepflegtes Holzhaus mit nur einem Raum, in dem eine 4 Mann-Kapelle sitzend spielt. Seltsame Musik für meine Ohren. Rechts neben dem breiten Eingang ein blumengeschmückter Sarkophag oder eine Urne. Foto, Kerze und Räucherstabchen davor. Links neben dem Haus unter jungen Bäumen sitzen sieben Mönche.

Rehts neben dem Holzhaus mehrere überdachte Tische, viele große Kessel. Manche schon gespült, andere dampfen noch. Aus einigen wird Essen ausgeteilt. Ca. 20 Menschen sitzen dort. Manche in dunkler, meist schwarzer Kleidung. Manche kochen,  essen, reden miteinander. Andere warten schweigend.

Dann der Trauerzug. Vorne die Musik. Die Mönche an einer weißen Leine, die bis zum Sarg führt. Auf der Ladefläche des Fahrzeugs sitzt auch ein Angehöriger mit einem kleinen Kind. Dahinter Famillie und Trauergäste.

Am Wat ein Fotoplakat der Toten. Hier findet später die eigentliche Zeremonie mit Musik und Ansprachen statt. Noch werden Stühle aufgestellt und mehr Blumen und Kerzen.

Die Familie kann übrigens entscheiden, ob sie die Urne später auf dem Friedhof lässt, oder mit nach Hause nimmt.