Wat Muang – Thailands größter Buddha

Das Navi ist einfach klasse: unter POI Kategorien finde ich bei „Sehenswertes“ – „Sehenswürdigkeiten“  – „Wat Muang – the Big Buddha“. Damit nicht genug: die ersten 10 km sucht es mir auch noch eine beschauliche, kurvenreiche Straße an einem geschwungenen Flüsschen entlang.

 

Elefanten-Stationen gibt’s oft in Thailand. Hier im agrarischen Tiefland ist The Royal Elephant Kraal“ eher ungewöhnlich. Dörfliche Land- und Wasserwirtschaft sehe ich: Reisfelder, Bananenplantagen, Gemüseanbau. Frauen schneiden vom Kahn aus Wasserpflanzen.

Männer fischen mit Netzen im Fluss.

Körbe und Hüte aus Reisstroh werden angeboten. Die Händler chillen in schattigen Hängematten. Wasservögel aller Art stelzen durch die nassen Felder auf Futtersuche. Auf dem warmen Asphalt schlafen überall Hunde. Mein Thermoter zeigt um 10 Uhr schon 29,8 °C, wobei ich hier noch oft von schattigen Sträuchern vor der prallen Sonne geschützt bin.

Leider folgt dann die Nationalstraße 32 , mehrfach als ‚Asia Road‘ ausgeschildert. Schluss mit dem beschaulichen Landleben. 8-spurig, laut, heiß und immer gerade aus.

Nach 12 Km bin ich’s leid. Linker Hand ragt ein riesiger goldener buddhistischer Mönch aus den Feldern. Ein Hinweis von einem „Paradies Zen Parc“ macht mich neugierig. Auf der Navikarte sehe ich, dass ich hinter dem Park auf der westlichen Seite über kleinere Straßen auch nach Ang Thon kommen kann, wenn auch auf Umwegen. Aber ungestört und naturnah. Ang Thon habe ich – nach dem ‚Big Buddha‘  – als heutiges Etappenziel avisiert.

Auf ruhigen ländlichen Straßen genieße ich das Vogelgezwitscher, die Seerosen auf den Wasserläufen, die freundlich grüßenden Reisbauern, die ihre tuckernden Motorpumpen anschließen oder umsetzen. Ihre rostigen Lastmopeds parken im Straßengraben.

In einem der Dörfer südlich von Ang Thon überrascht mich das Wat Chantharangsee mit seinem auffälligen Dach/Turm. Hinter dem Dorf entdecke ich in diesiger Ferne den unglaublich hohen Buddha. Die letzten 4 km laufen nochmal unangenehm über die vierspurige verkehrsreiche 3195. Von hier sehe ich, dass die Riesenfigur zur Zeit eingerüstet ist. Schade.

Vor der Figur ein silberner aufwändig verschnörkelte Tempel, der innen vollkommen verspiegelt ist. Wände, Decken, Säulensind mit tausenden Spiegeln verkleidet.

Überall stehen blecherne Spendentöpfe, in denen es ständig klimpert. Alle gläubigen Besucher opfern.

Nicht nur Münzen auch Scheine, Blumen, Kerzen und Räucherstäbchen. 

Das Umfeld des Tempels mit all den farbigen Figuren – kriegerischen Reitern, weißen Elefanten, grellorangen Rehen, beigen Pferdchen, bunten Hähnen wirkt auf mich eher wie ein völlig verkitschter Kinderspielplatz.

Nebenan wird auf Knien gebetet, werden Selfies geschossen und alle möglichen Öle, Tinkturen, Düfte und Früchte verkauft. Kommerz und Religion sind auch in Thailand nicht zu trennen wie in Kevelaer, Jerusalem und Instanbul.

Auf den acht Kilometern zurück nach Ang Thon bricht mein Temperatur-Rekord:  Bei 41° C (in der Sonne) bin ich noch nie Rad gefahren. Drum schnell ins klimatisierte Hotel.