Wellington

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WARUM WELLINGTON DER WELT

COOLSTE KLEINE HAUPTSTADT IST

So werben die kleineren Museen des neuseeländischen Verwaltungsitzes. Ob die Stadt wirklich so cool ist, kann ich am ersten meiner beiden Besuchstage nicht merken. Ein grauer Freitag, tief hängen die Wolken über der Bucht. Es nieselt den ganzen Tag. Der fiese, kalte Wind pfeift um die Hochhäuser der Innenstadt.

Museumstag. Das ‚Te Papa‘ ist vom Gebäude her schon eine Sehenswürdigkeit.

Die verschiedenen Austellungen – fast alle interaktiv und allein von den Dimensionen her schon mehr als anschaulich – ziehen sich über 4 Stockwerke:

  • Geologische Entstehung Neuseelands, Vulkanismus,
  • Erdbeben- Entstehung, Geschichte, Vorsorge,
  • Tier- und Pflanzenwelt Neuseelands

  • Geschichte und Kultur der Maori und anderer pazifischer Völker auf Neuseeland
  • Kriege Neuseelands dazu eine Sonderaustellung:
  • Gallipoli – Geschichte einer Schlacht im 1. Weltkrieg

Über die Aufmachung letzt genannter ärgere ich mich: Kriegsverherrlichend, nationalistisch, vorurteilsbehaftet und reißerisch. Genau hier drängen sich die Besucher.

Auf anderen Etagen Spiel- und Entdeckungsräume auch für kleinere, Geschichten und Musikalisches für größere Kinder, und, und, und. Ein ganzer Tag würde nicht reichen, würde man alles würdigen wollen. Nach drei Stunden  sitze ich erschlagen im Museumscafe.

Nach dem verregneten Bummel am Quai entlang und einer ausgiebigen Mittagspause in einem Schiffsrestaurant schlendere ich noch durch zwei kleinere Museen, die an der Waterfront liegen.

Mit der  ‚Cable Car‘ nehm ich einen erhöhten Blick auf das Zentrum. Den Spaziergang durch den botanischen Garten breche ich im Regen ab. Zurück im Hostel koch ich mit meinem englischen Zimmergenossen zu Abend und klettere früh in mein Hochbett.

Am Samstag ist es trocken. Noch frisch am Morgen.Doch immer wieder kommt auch die Sonne durch. Mit dem Rad fahr ich erst mal zum Fährhafen und kauf das Ticket für die morgige Fähre auf die Südinsel. Zufällig komm ich an einer doppeltürmigen kath. Kirche vorbei, in der um 11 Uhr eine Messe anfängt. Ich bin neugierig, möchte auch zur Halbzeit beten und mich bedanken für die glücklichen Reiseverlauf. Höchstens 40 Besucher, vielleicht 10 unter 30 Jahren. Mehr als die Hälfte farbige Menschen, die ihre Wurzeln im indischen und ostasiatischen Raum zu haben scheinen. Ein nüchterner Priester zelebriert sehr zügig, predigt kurz. Davon verstehe ich nur einzelne Wörter. Die Orgel bleibt stumm. Nicht ein einziges Lied wird gesungen. Fast alle Gläubigen empfangen die Eucharistie. Zwei Kommunionhelferinnen stehen mit je einem Kelch links und rechts neben dem Priester. Sie bieten den Kommunizierenden an, zu der Hostie auch vom Wein zu trinken. Nur einige der jungen Leute nehmen das Angebot wahr.

Den Ausblick vom Mount Victoria auf die Stadt und ihre Buchten kann ich mittags im Sonnenschein genießen. Einige amerikanische Kreuzfahrt-Reisende sind mit E-bikes hoch gekommen. Drei Wochen dauert die Cruise von Sydney um beide Inseln Neuseeland herum und wieder zurück nach Australien. Das Ehepaar, das mich anspricht, ist begeistert von ihrem Trip.

In der Sonne sieht die ‚Oriental Bay‘ mit den schönen viktorianischen Holzvillen toll aus.  Große Häuser an steilem Hang über einemSandstrand. Gutes Wohnumfeld mit tollem Ausblick. Aber viel Verkehr auf der Straße und in der Luft!

Die ‚Waterfront‘ lebt heute. Alles und jeder wirkt entspannt, trotz der vielen Läden und Buden. Auch in den nahen Parks und grünen Ecken an der Cuba Street ist Chillen angesagt. Nicht nur Touristen liegen und schlendern hier, auch ‚locals‘ genießen die Sonne. Nicht immer kann ich sie unterscheiden!

Aber an den Rädern erkennt man die coolen Kiwis: Trotz der steilen Hügel sind noch viele mit dem Rennrad oder dem Commuter (Pendler) unterwegs, dann mit Riesen-Übersetzungen.

Familienkutschen natürlich mit E-Antrieb, Transport-Räder und auch eine „Kostümbike“ hab ich gesehen.

Mit dem Pott fahr ich morgen rüber.